Stasi 2.0 – oder wie der Haufen zum Kind kommt

Was würde nicht alles passieren, wenn darauf verzichtet würde, uns ständig zu überwachen. Dies zeigt uns sehr eindrucksvoll die Volksbank in Stuttgart. Ohne Videoüberwachung wäre es in diesem Fall wohl nicht möglich gewesen, die Täterin zu ermitteln und die Bank wäre am Ende auf den Reinigungskosten(!) für die Reinigung des Steinfussbodens(!) sitzen geblieben. Kann ja nicht sein, dass das unerlaubte Verschmieren von Hundescheisse auf einem Steinboden einfach so übersehen wird.

Das ganze machte ja ziemlich die Runde, inzwischen habe ich auch den Beitrag in den Stuttgarter Nachrichten gelesen. Dort wird die Sprecherin der Bank zitiert:

„Es hat sich nicht um einen Hundehaufen gehandelt, der von außen hereingetragen wurde“, sagt Sprecherin Isabell Sprenger. Vielmehr habe es sich um „eine massive Verunreinigung durch das Kind“ gehandelt. Auf Videoaufzeichnungen sei das klar zu erkennen und die Kundin habe auch bemerkt, dass sich die Tochter erleichtert hat.

Die Bank hat zwar nun einen Rückzieher gemacht, aber die Aufsichtsbehörde für Datenschutz im Innenministerium des Landes interessiert sich trotzdem weiter für den Fall. Die Datenschützer wollen klären, ob die Bank überhaupt ihre Videoüberwachung nutzen und die Kundendatei durchsehen durfte, um zu ermitteln, wer zum Zeitpunkt der Aufnahme Geld vom Automaten holte.

Naja immerhin ein gutes hat Stasi 2.0 – mein besondere Dank an dieser Stelle an Herrn Schäuble – in Zukunft werden alle Hundebesitzer für liegengelassene Häufchen zur Rechenschaft gezogen. Da ist die Welt doch gleich ein wenig sicherer und schöner ….