gelesen: Shumeet Baluja – Silicon Jungle

Wenn ein Chefentwickler bei Google ein Buch über Datenschutz und Datenmissbrauch schreibt, dann lässt das aufhorchen. Für alle diejenigen, die davon ausgehen, hier einen „techniklastigen“ Datamining-Thriller zu lesen,  nicht entäuscht sein. Für alle diejenigen, die wissen wollen was Facebook, Google und Co so mit unseren Daten anstellen(können), ein guter Einstieg, um auch bei der großen Debatte um Datenschutz und die Gefahren die von Datenkraken ausgehen, besser gerüstet zu sein. Zumindest aber bekommt man einen Einblick in die Funktionsweisen. Es sei auch dahin gestellt, was von den Techniken die Baluja beschreibt banalisiert ist oder schon bzw. noch gar nicht funktioniert.

Der Plot ist relativ simpel: Der Informatiker Stephen bekommt eine Chance in der Statistikabteilung bei dem Unternehmen (Ubatoo/Google). Nach ein paar Ausführungen zum Lifestyle der New Economy, mit Essen in der Firma, nicht endenwollenden Arbeitssessions etc. blah blub … wird dann auch schnell Amerikas Traumatisierungsthema Nummer eins angerissen: der Terrorismus und islamische Zellen und der Traumak(r)ampf beginnt.

Wenn man allerdings alles ein wenig weiter spinnt oder gleich die Staatsschützer sowie die Terroristen aussen vorlässt, erkennt auch die so liebevoll als „Internetausdrucker“ gebrandmarkte Generation unserer Eltern, warum wir Internetaffinen, Nerds, Tekkies uns so wehement in das Zeug legen, wenn es um den Schutz unserer Daten geht – was Google und Co eigentlich ausmacht und warum alle eine „Wolke“ haben wollen …